Samstag , 2 November 2024

Das öffentliche WC: Krankheitsquelle oder nicht?

Der plötzliche Drang zum kleinen Geschäft tritt im Alltag mit absoluter Zuverlässigkeit zu den unpassendsten Situationen auf: im Auto, in der U-Bahn oder an der Imbissbude – überall dort, wo kein WC mit dabei ist. Jetzt heißt es hoffen und bangen, dass die nächstgelegene öffentliche Toilette in einem annehmbaren Zustand ist. Nicht immer kommen Frauen und auch Männer darum herum, Hautkontakt mit Toilettenbrillen herzustellen, die nicht die eigenen sind. Trotz möglicherweise auftretender Ekelgefühle gibt es eine gute Nachricht für alle Toiletten-Angewiesenen: krank machen müssen öffentliche WCs nicht!

Hände waschen ist das Wichtigste
Um die Aufnahme von Krankheitserregern am stillen Örtchen zu vermeiden, reicht ein ganz einfaches Mittel: gründlich Hände waschen mit Wasser und Seife – und danach möglichst nichts mehr mit den eigenen Händen in der Toilette und den Nebenräumen berühren. Entscheidend sind tatsächlich die Hände, nicht der mögliche Kontakt von Beinen oder Füßen mit ekeligen Toilettenmöbeln. An Beinen und Füßen können Keime nicht in den Organismus gelangen, und mit beiden Körperteilen berührt man eher selten Lebensmittel oder Schleimhäute. Mit den Händen jedoch berührt jeder Mensch Nahrungsmittel, Sinnesorgane und Körperöffnungen – und hier lauern die wirklichen Gefahrenquellen.

Am besten sind Einmalhandtücher
Für das richtige Abtrocknen der Hände sind Einmalhandtücher zu empfehlen. Handtücher, die von mehreren Menschen zusammen genutzt werden, sind nicht viel mehr als große Bakterienverbreiter. Auch Luftgebläse sind wenig empfehlenswert, da sie durch den Luftzug Kleinteile und Staub und somit Krankheitserreger überall verbreiten. Ein Einmalhandtuch ist somit hygienisch die einzig empfehlenswerte Variante, da es mitsamt aller Viren und Bakterien direkt im Müll landet. Sollte auf dem WC einmal keine Möglichkeit vorhanden sein, sich hygienisch die Hände abzutrocknen, so lässt man es lieber ganz und trocknet die Hände an der Luft.

Klobrillen sind ungefährlich
Überraschend, aber wahr: die von vielen Menschen als besonders ekelig empfunden Klobrillen öffentlicher Toiletten sind für die Gesundheit überraschend ungefährlich. Natürlich muss die Brille sauber sein, eine vollständige Desinfektion ist hingegen unnötig. Bei einer mit Spritzern unbekannter Herkunft verzierten Klobrille reicht ein einfaches Abwischen mit Toilettenpapier völlig aus. Auch viele oft kolportierte Geschichten von Geschlechtskrankheiten, die man sich auf öffentlichen Toiletten einfangen könne, sind nichts als Gerüchte – Geschlechtskrankheiten holt man sich nun mal beim Geschlechtsverkehr. Die Mitnahme von Desinfektionssprays oder –tüchern ist unnötig.

Mehr als die Hälfte aller Klobenutzer wäscht sich hinterher nicht die Hände
Leider wahr: statistisch gesehen waschen sich nur etwa ein Drittel aller Klobenutzer nach erfolgtem Toilettengang die Hände mit Wasser und Seife. Mehr als die Hälfte nimmt mit reinem Wasser vorlieb oder säubert die eigenen Hände gar nicht, was für die Hygiene allerdings keinen Unterschied macht. Auf die Spitze getrieben könnte ein vorsichtiger und mit Desinfektionsspray bewaffneter Toilettenbesucher zwar mit den Beinen auf einer klinisch reinen Toilettenbrillen-Oberfläche sitzen, durch mangelndes Händewaschen sich aber trotzdem mit einer Krankheit infizieren. Deswegen kann der altbekannte Spruch (leider) nicht oft genug wiederholt werden: Nach dem Klo und vor dem Essen, Händewaschen nicht vergessen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert