Seniorenstudium: Bestager haben endlich Zeit, Ihren ureigensten Interessen zu folgen. Dazu gehört auch der Trend, dass immer mehr Ältere sich für ein neues Studium an einer Universität oder Fachhochschule entscheiden.
Viele Bestager haben die Phase der Berufstätigkeit bereits hinter sich oder befinden sich im Übergang zum (Un)Ruhestand. Sie möchten sich jetzt noch einmal geistig neu orientieren, langgehegte Interessen oder Hobbies vertiefen oder sogar einen mit den Jahren verschütt‘ gegangenen Jugendtraum endlich erfüllen. Hier bietet sich ein so genanntes „Seniorenstudium“ an. Dies ist kein einheitlicher Begriff, der an allen Hochschulen gleich verwendet wird. Gemeint ist meistens die Teilnahme an einem „grundständigen Studium“, was bedeutet, dass die älteren Studierenden grundsätzlich den gleichen Leistungsanforderungen wie die jüngeren Studierenden ausgesetzt werden.
Motivationen für ein Studium im Alter
Die verschiedenen Motive für ein Seniorenstudium unterscheiden sich meist grundsätzlich von denen junger Menschen. So bieten neben der Erlangung neuen Wissens auch die neuen sozialen Kontakte zu Menschen unterschiedlicher Altersstufen und Lebenshintergründe willkommene Anregungen für Bestager. Manche möchten einfach ihre mentale Fitness trainieren und ausbauen und suchen dafür ein herausforderndes Tätigkeitsfeld. Viele ältere Frauen der Generation 50plus verwirklichen sich einen Traum, der Ihnen im eigenen Lebenslauf bisher versperrt war. Manche Ältere möchten sogar Wissen und Fähigkeiten für nachberufliche Tätigkeiten erwerben. Auf jeden Fall nicht mehr im Vordergrund steht die Ausbildung für eine berufliche Tätigkeit – was für Bestager-Studenten das Studium von Druck befreit und eine entspannte Herangehensweise garantiert.
Möglichkeiten für ein Studium im Alter
Viele Hochschulen und Universitäten bieten neben der Möglichkeit, sich als reguläre Studentin oder Student einzuschreiben, heute auch spezielle Veranstaltungen für Ältere an. Solche Angebote werden oftmals mit Begriffen wie „Seniorenkolleg“, „Seniorenstudium“ oder „Akademie für Ältere“ umschrieben. Diese speziellen Angebote bieten oftmals den Vorteil, dass man auch ohne Hochschulzugangsberechtigung (Abitur) daran teilnehmen kann – Ausnahmen davon gibt es nur an bayerischen Universitäten. Die einfachste Möglichkeit, Vorlesungen und Seminare zu besuchen, ist die Teilnahme als sogenannter „Gasthörer“. Gasthörer besuchen die gleichen Veranstaltungen wie reguläre Studenten, können – und müssen – jedoch keine Studien-Leistungen erbringen.
Orte für ein Studium im Alter
Eine eigene Universität nur für Bestager und Senioren gibt es bereits in Nordrhein-Westfalen. Unter dem etwas sperrigen Titel „Europäisches Zentrum für universitäre Studien der Senioren Ostwestfalen-Lippe (EZUS)“ können im westfälischen Bad Meinberg mittlerweile drei verschiedene Studiengänge absolviert werden. Die Angebote richten sich einmal an Interessenten, die Ihr Allgemeinwissen und ihren Verständnishorizont erweitern wollen sowie an Personen, die sich bürgerschaftlich in der Gesellschaft oder beratend in Unternehmen engagieren wollen.
Über Studienangebote vor Ort kann man sich am besten direkt hier im Internet informieren. Der „Akademische Verein der Senioren in Deutschland“ bietet auf seiner Webseite nach Bundesländern geordnet Informationen zu Kontaktmöglichkeiten lokaler Hochschulen und Universitäten. Unter der Internet-Adresse www.senioren-studium.de können diese Informationen abgerufen werden; wer möchte, kann gegen eine geringe Gebühr sogar noch einen auf Papier gedruckten Studienführer für Ältere bestellen. 484 Wörter