Das Institut Helen Doron Easy Early English/Best English in Bremen ist besonders auf die Vermittlung der englischen Sprache an Kinder ab 3 Monaten spezialisiert ist. Unter dem Namen Best English bietet Helen Doron auch Sprachkurse für Bestager und Ältere an. Wir lernten eine Mitarbeiterin des Instituts auf der INVITA Seniorenmesse in Bremen im November 2015 kennen und freuen uns sehr, an dieser Stelle ein ausführliches Interview zum Thema „Fremdsprachen im Alter“ anbieten zu können. Weitere Informationen zu Helen Doron unter www.helendoron.de
1. Wie unterscheiden sich Sprachkurse für Senioren und Bestager von „herkömmlichen“ Angeboten, was bietet Ihr Institut für die Zielgruppe genau an?
In altershomogenen Gruppen können wir sowohl inhaltlich, thematisch wie auch organisatorisch, viel besser auf die individuellen Wünsche der Teilnehmer eingehen. Ein Lehrbuch – ja, aber wir wollen uns auch genug Zeit nehmen für aktuelle Themen, sprachliche Finessen oder grammatikalischen Nachholbedarf. Der Unterricht soll Spaß machen, eine angenehme Atmosphäre bieten und vielleicht entsteht in einer netten Gruppe sogar die Lust auf andere gemeinsame Aktivitäten.
2. Und welche Motivationen bringen Ihre älteren Sprachschüler mit in den Unterricht? Was sind Ihrer Erfahrung nach die häufigsten Beweggründe, die Senioren eine Fremdsprache noch einmal erlernen oder auffrischen lässt?
Man kann viele wichtige Gründe nennen: Viele unserer älteren Schüler reisen viel und wollen sich auch im Ausland sprachlich sicher bewegen können. Man hat Englisch irgendwann einmal in der Schule gelernt, aber es fehlt einfach die Praxis. Da ist ein Kurs mit kleiner Teilnehmerzahl, in dem auf jeden Schüler individuell eingegangen werden kann, ideal, um wieder in Übung zu kommen und Selbstvertrauen in der Anwendung der englischen Sprache zu entwickeln.
Manchmal ist es auch die Familiensituation, die Bestager motiviert, wieder aktiv ins Englische einzusteigen: das Kind oder der Enkel heiratet und zieht ins Ausland, in der neuen Familie wird nicht immer deutsch gesprochen. Da ist es eine schöne Geste, dem neuen Familienzuwachs auf diese Weise entgegenzugehen. Manche Großeltern möchten auch in der Lage sein, ihre Enkelkinder bei den Hausaufgaben zu unterstützen. Auch das Interesse, als Erwachsener noch Neues zu Lernen und im Zeitalter der Socialmedia-Gesellschaft mithalten zu können, treibt einige unserer Schüler an.
Ganz wichtig ist immer auch der soziale Aspekt. Die Geselligkeit, das Finden neuer Freundschaften und das regelmäßige Miteinander in einem Sprachkurs mit einem gemeinsamen Ziel spielt eine große Rolle. Die Motivationen können also ganz unterschiedlich sein. Gemeinsam ist allen der Spaß in der Gruppe und das gemeinschaftliche Erfolgserlebnis und das sind doch wirklich gute Gründe!
3. Wer eine Sprache wirklich beherrschen und nutzen will, kommt um ein Engagement über den eigentlichen Sprachkurs nicht herum. Haben Sie Tipps gerade für Ältere, um sich auch zu Hause weiter mit der Fremdsprache zu beschäftigen?
Die Kinder, die bei uns Englisch lernen, hören zu Hause möglichst täglich CDs mit englischen Liedern und Texten, auch um den Klang der Sprache zu verinnerlichen. Als Erwachsene können wir also beispielsweise Hörbücher auf Englisch versuchen, die oft von hervorragenden Schauspielern gesprochen werden. Viele Filme auf DVD bieten auch die englische Version an. Man kann sich die Untertitel dazu einstellen, so dass man mitlesen kann. Das hilft oft sehr und man verbindet das Gehörte mit dem gelesenen Text. Ich denke sogar, man sollte das regelmäßig machen, wenn man sich in der Fremdsprache wirklich verbessern möchte.
4. Viele Artikel und Studien deuten darauf hin, dass Sprachen lernen im Alter geistig fit hält. Deckt sich das auch mit Ihren Erfahrungen?
Unbedingt. Sprache ist auch keine geringe Herausforderung: Verstehen heißt, die Vokabeln aus dem Gehörten herauszufiltern und auch den Satzbau und Sinn zu entdecken. Selbst zu sprechen ist noch weit mehr. Nach allen Regeln Sätze zusammenzufügen ist viel mehr als nur Vokabeln aneinanderzureihen. Und schließlich soll das Ganze ja auch noch in kurzer Zeit geschehen und dann artikuliert werden. Sprachen zu lernen und anzuwenden ist das allerbeste Gedächtnistraining, das man sich vorstellen kann.
5. Zu guter Letzt: Was mögen Sie persönlich am meisten in der Zusammenarbeit mit älteren Sprachlernenden?
Der Umgang mit Menschen ist immer eine spannende Sache. Bei älteren Menschen erlebe ich immer wieder eine freudige Neugier, aber auch eine angenehme Gelassenheit, mit der sie an die Dinge herangehen. Ich finde schön, zu erleben, wie gern die Teilnehmer kommen, wie man vor der Stunde oder auch danach noch einen kleinen Plausch hält und Anteil nimmt an den Belangen der anderen. Ältere Menschen wollen das Leben genießen, sich Zeit nehmen für die Dinge, die ihnen wichtig sind und ihnen Freude machen. Gut so!
Helen Doron bietet Kurse für Kinder an. Unsere Erwachsenenkurse in Bremen firmieren im Internet unter Best English www.best-english.de