Die Deutschen sind Reiseweltmeister – und zwar in jedem Alter. Dass Bestager und Senioren viel unterwegs sind, ist auch absolut begrüßenswert: Reisen aktiviert den gesamten Organismus, bringt Abwechslung, neue Eindrücke und vertreibt Einsamkeit und schlechte Stimmung. Auch für das Gehirn sind Urlaubserlebnisse ein gutes Training: ein kleiner Tagesrückblick am Abend der einzelnen Reisetage mit detaillierten inneren Bildern von Menschen, Namen und Sehenswürdigkeiten steigert die Erinnerungsqualität sehr. Wichtig ist es jedoch, die eigene geistige und körperliche Leistungsfähigkeit richtig einzuschätzen. Diese ist sehr individuell und lässt sich nicht an einem bestimmten Lebensalter festmachen – mancher rüstige Siebzigjährige ist besser zu Fuß unterwegs als ein untrainierter Mittdreißiger. Gemeinsam sind allen älteren Reisenden jedoch bestimmte körperliche und geistige Veränderungen, auf die man im Sinne eines guten Urlaubserlebnis achten sollte.
Veränderte Leistungs- und Aufnahmefähigkeit
Bei Älteren ist die Fähigkeit, sich an neue Umweltbedingungen anzupassen, weniger stark ausgeprägt als bei jüngeren Menschen. Dazu gehören der neue Ort, also die Unterkunft und Umgebung am Urlaubsziel, aber auch das veränderte Klima, das ungewohnte Essen sowie die unbekannte Sprache und die möglicherweise fremd aussehenden Menschen. Die Anpassung an die neue Umgebung braucht einfach mehr Zeit. Aus diesem Grund sind für Ältere auch eher längere als kürzere Reisen geeignet, da Kurzreisen mit vielen Terminen pro Tag oft als Stress empfunden werden und schon vorbei sind, bevor man richtig „angekommen ist“. Generell empfiehlt es sich, zwischen einzelnen Aktivitäten am Urlaubsort wie Besichtigungen und Führungen ausreichend Zeit für Pausen einzuplanen. Auch die Fähigkeit, Flüssigkeitsreserven im Körper zu speichern, lässt im Alter spürbar nach. Viel zu trinken ist für Bestager und Senioren gerade auf Reisen noch einmal ganz besonders wichtig. Mindestens drei Liter Flüssigkeitszufuhr pro Tag bestehend aus Wasser, Tees oder ungesüßten Schorlen sind im Urlaub notwendig.
Gesund bleiben in der Fremde
Fast alle Älteren nehmen regelmäßig bestimmte Arzneimittel ein. Fakt ist, dass auf Reisen die so wichtige regelmäßige Einnahme oftmals unterbrochen oder vergessen wird. Hier kann ein Arznei-Dosierer mit getrennten Fächern für die Tagesdosen Morgens, Mittags, Abends und Nachts helfen, der morgens vorbereitet und dann den Tag über mit sich geführt wird. Wichtig für Reisende in südliche Urlaubsländer: manche Medikamente, die mitteleuropäische Temperaturen problemlos vertragen, sind in tropischer Hitze nicht genauso gut haltbar. Unabdingbar in jeder Urlaubsapotheke ist ein ausreichender Sonnenschutz. Die Haut von Bestagern und Senioren ist wesentlich sonnenempfindlicher als bei Jüngeren, da sie nur noch verlangsamt eigene Schutzpigmente gegen die Sonnenstrahlung ausbilden kann.
Auch die körpereigene Temperaturregulation ist im Alter verlangsamt, so dass es schnell zu einem unangenehmen Hitzestau kommen kann. Dem lässt sich entgegenwirken, indem der Organismus durch eine luftige Kopfbedeckung sowie durch leichte, aber doch großflächig den Körper bedeckende Kleidung vor übermäßiger Sonneneinstrahlung geschützt wird.
Das ungewohnte Lebensmittelangebot am Urlaubsort lässt ältere Reisende manchmal weniger essen eigentlich notwendig. So kann es schnell zu Mangelerscheinungen an Vitaminen und Nährstoffen kommen. Sinnvolle Nahrungsergänzungsmittel mit Vitaminen und Nährstoffen können hier vorbeugen. Auf jeden Fall sollten längere Reisen ins Ausland vor Antritt mit dem Hausarzt besprochen werden – nur der eigene Arzt kann sinnvoll individuelle Tipps, Verhaltensregeln und Reisemedikamente empfehlen sowie den aktuellen Impfstatus überprüfen und gegebenenfalls Impfungen auffrischen.