Junge Leute bis 30 Jahren haben für Sprachassistenten auf Smartphones offenbar weniger Anwendung als Senioren: Dieses überraschende Ergebnis legt eine neue Umfrage der Internet-Agentur QUISMA unter 1008 Deutschen im Alter von 14 bis 70 Jahren offen. Mit einem Anteil von nur 23,2 Prozent nutzen die unter 20-jährigen die digitalen Helfer am seltensten. Sogar bei den über 60-jährigen liegt der Wert mit 25,2 Prozent höher. Den relativ größten Anteil der Sprachassistenten-Nutzer stellen die 30 bis 35-jährigen (41,9 Prozent).
Weitere Erkenntnis der Studie: Männer kommunizieren mit Sprachassistenten mehr als Frauen. Über ein Drittel der männlichen Bevölkerung nutzt Sprachassistenten, im Gegensatz dazu nur knapp ein Viertel der weiblichen Bevölkerung. Besonders niedrig ist der Anteil der Frauen unter 20 Jahren (16,9 Prozent), nur bei den über 60-jährigen ziehen die weiblichen Nutzer mit den männlichen gleich (Frauen: 25,5 Prozent, Männer: 25,0 Prozent).„Wir sind erstaunt, dass ausgerechnet die Generation Smartphone Sprachassistenten so wenig nutzt. Hier gilt es, das enorme Potential von Siri, Cortana, Alexa und Co. besser einzubinden“, so Christina Neuhofer, Managing Director der QUISMA GmbH. „Für die ältere Generation dagegen scheint die leichte Bedienbarkeit der Sprachsteuerung ein offensichtlicher Vorteil zu sein.“
Verständnisschwierigkeiten und Hemmungen in der Öffentlichkeit
Insgesamt 36 Prozent der Nutzer sehen einen Nachteil darin, dass die Assistenten häufig Verständnisprobleme haben. Jeder Dritte klagt zudem darüber, dass die Nutzung nicht öffentlichkeitstauglich sei.Der Großteil der Nichtnutzer gab an, den Assistenten schlichtweg nicht zu benötigen (68 Prozent). 28,2 Prozent sehen keine Vorteile gegenüber der händischen Smartphone-Nutzung und 12,2 Prozent bemängeln die fehlende Kompetenz der Sprachassistenten, die Frage oder den Befehl des Nutzers zu verstehen, und jeder Sechste möchte sich nicht mit einer Maschine unterhalten. Das Thema Datenschutz ist für die meisten jedoch kein Hindernis: Nur 7,7 Prozent der Nichtnutzer gaben an, dass sie die Datensammlung der Anbieter als Problem ansehen. „Häufigster Kritikpunkt der Nichtnutzer ist das fehlerhafte Verständnis der Sprache – hier gibt es scheinbar noch grundlegenden Nachholbedarf bei der technischen Entwicklung der Assistenten“, so Christina Neuhofer.
Schnelle und leichte Bedienbarkeit überzeugt
Doch die Umfrage förderte auch einige zentrale Assets der Sprachassistenten zutage: 74,2 Prozent der Nutzer gaben an, diese wegen der schnelleren Bedienbarkeit zu aktivieren. Zweithäufigster Nutzungsgrund ist Neugierde beziehungsweise Interesse an neuen technischen Funktionen (35,7 Prozent). Jeder Zehnte nutzt den Assistenten nur aus Langeweile. Als Vorteile gegenüber der händischen Bedienung des Smartphones wurden die leichte Bedienbarkeit (64 Prozent), die Zeitersparnis (39,1 Prozent) und die Bedienbarkeit ohne Hände (35,1 Prozent) am häufigsten genannt. Um die bisherigen Skeptiker von den Sprachassistenten zu überzeugen, müsste sich – so zeigt die Studie – noch einiges tun: Die Assistenten dürften in der Öffentlichkeit nicht stören (28,7 Prozent), müssten bessere Antworten liefern (24,3 Prozent) und einen größeren Funktionsumfang mitbringen (23,4 Prozent).